Weisses Plakat

Weisses Plakat

In diesem Projekt wird die Wirkung von auditiver Werbung im öffentlichen Raum untersucht. Wird diese als positiv wahrgenommen, oder stößt sie auf Ablehnung? Von Jochen Vogt.

Die auditive Gestaltung des öffentlichen Raums ist ein Bereich, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. In Deutschland gibt es zu dieser Thematik eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen. Dies umfasst beispielsweise Richtlinien zur Lärmminderung und die Einbeziehung von Akustikexperten bei der Gestaltung von öffentlichen Plätzen. In diesem Projekt habe ich beobachtet, wie Passanten in der Fußgängerzone auf auditive Werbung reagieren und Sie dazu befragt. Dazu habe ich ein unbeschriftetes, weißes Schild aufgestellt. In das Schild ist ein Lautsprecher integriert. Wenn dort eine Person vorbeiläuft, wird eine Werbung abgespielt. Ich habe mich für ein Bewerben der Domplatzkonzerte in Fulda entschieden, da sich Musik optimal für auditive Werbung eignet. Mit einer Kommilitonin konnte ich das Projekt in der Fußgängerzone in Fulda durchführen. Als Ort habe ich den Universitätsplatz und den Buttermarkt ausgewählt.

Vorbereitung

Bau des Plakats:

Ich entschied mich für einen klassischen Gehwegaufsteller („Kundenstopper“), da diese Aufsteller einfach  auf/-abzubauen sind und schwer übersehen werden können. Der integrierte Lautsprecher ist per Bluetooth mit einem Smartphone steuerbar.

Erstellen einer Audiodatei:

Ich habe mich hier für jeweils zwei Lieder der Künstler „Peter Fox“ und „Paul Kalkbrenner“ entschieden. Mit Hilfe einer Text-zu-Sprache-Konvertierung fügte ich in die Datei in regelmäßigen Abständen die zugehörigen Randinformationen hinzu (Künstler, Datum, Ort).

 

Reaktionen und Beobachtungen

 

Ergebnisse

Da diese Beobachtung keinen wissenschaftlichen Standards entspricht, sind meine Ergebnisse nicht repräsentativ. Ich würde allerdings meine Beobachtungen folgendermaßen bewerten:
Auditive Werbung im öffentlichen Raum wurde in diesem Fall als positiv wahrgenommen. Dies hat vor allem damit zu tun, dass es zu dem Zeitpunkt der Beobachtung kaum andere akustische Störfaktoren gab und die Lautstärke angemessen geregelt wurde. Zudem handelte es sich um Werbung für Konzerte, also Musik und keine klassischen Konsumgüter.
Die räumliche Zuordnung der Werbung stellte für einige Passanten eine Herausforderung dar, da im öffentlichen Raum abgespielte Musik und Sprache (ausgeschlossen Straßenkünstler), eher aus Fenstern oder erhöhten Lautsprechern erwartet wird. Dem hätte vermutlich ein auffällig gestaltetes Plakat entgegengewirkt. Eine große Barriere stellt die Sprache dar. Klassisch visuelle Werbung bedient sich an aussagekräftigen Bildern und Grafiken, welche meist universell verständlich sind. In meinem Fall wurden außerdem die Randinformationen auf Deutsch wiedergegeben. Eine Wiedergabe in Englisch hätte dieser Barriere ein Stück weit entgegenwirken können.